Klar gibt es Taschenrechner und Rechenschieber in den Schulen Gazianteps. Aber das ist vermutlich nicht ganz die Antwort, auf die die Fußballwelt und die Fans Gazianteps warten. Trainer Senerwald rechnete eigentlich mit einem Ausscheiden seiner Mannen in der K.O.-Runde; die schwache Leistung aus der Europa League hatte eigentlich darauf hingewiesen. Was war passiert? „Strategisches Kalkül war und ist in der Saison der Süper Lig und der Pokal-Runde der entscheidende Schlüssel gewesen. Ohne Kalkül konnten wir keinen guten Platz in der Lig erreichen. Diese Rechnung scheint auch im Pokal aufzugehen; weniger in der Europa League. Da waren wir ein wenig leichtfertiger mit den Gegner umgegangen und haben kurz vor dem Ausscheiden eine entscheidende Chance zum Weiterkommen verpaßt“, so Trainer Senerwald.

Wär'ne schöne Sache, wenn die Rechnung jetzt auch im Pokalfinale aufgeht.

Der Jubel in und um Malatya herum war kurz - aber heftig.
Aber schon im Moment des Hochreißens der Arme war allen beteiligten klar: Wir habe zwar die "Endstation Sehnsucht", sprich: Die K.O. Runde erreicht ... aber was bringt das?

Im Viertelfinale ist der Altmeister aus Malatya mit seinem Trainer - Dino maximal Außenseiter.

Alles, außer dem Ende des Turniers an dieser Stelle ist, wäre eine kleine Sensation. Klar genießt man es, auch im Pokal mal wieder zu den besten 8 Teams der Türkei zu gehören - aber die Zeiten, in denen man sich in Malatya danach auf "Mehr" freuen konnte und freute - die sind lange vorbei.

Ob Sie jemals wiederkommen? In'Sha-Allah.

Und wenn der nächste Jugendjahrgang in Malatya mal wieder ähnlich stark ist, wie in so vielen Jahren vorher. 

So ändern sich die Zeiten:

Gab man früher in Malatya am Start der Saison auch schon mal einen Titel als Ziel der Spielzeit aus, so ist man heute viel bescheidener geworden - und wäre am Ende froh, wenn man denn im Pokal zumindestens mal wieder bis in die K.O.-Runde kommt und nicht schon vorher die Segel streicht.

Die Chancen dazu stehen gar nicht so schlecht - aber ein Selbstläufer wird es auch nicht. Vielleicht geht da in dieser Spielzeit was, und Malatya kann mal wieder in die Runde der letzten 8 eindringen und dort vielleicht - mit ein wenig Losglück - Chancen auf "mehr" haben.

Dafür muss man aber nun zuerst die anstehenden Aufgaben bewältigen. Und das wird definitiv kein Selbstläufer!

Nach dem es in der Meisterschaft mal wieder nur um die angegammelte Ananas ging (golden kann man dazu nicht sagen) steht mit dem Pokal nun der nächste Wettbewerb an, bei dem Malatya auf die Schnauze fallen kann.

"Geht da was?" - das ist in diesem Fall die Frage, die sich die Verantwortlichen und das Umfeld stellen. Nicht das man zuviel erwarten würde, aber mehr als nur "Unter ferner liefen" erwarten sich gerade die Fans aus Malatya mal wieder.

Ob da allerdings aktuell was zu wollen ist, sei dahin gestellt.
Im Moment ist man bei der sportlichen Leitung froh, wenn man es rechtzeitig ins Stadion schafft...und das ist manchmal schon nicht ganz so einfach wie man glaubt.

Also lassen wir den Wettbewerb beginnen - und warten ab, was kommt. 

Eine gebrauchte Saison liegt hinter dem Team. Das galt auch für den Pokal. Aber, das soll sich nun ändern. Neue Chancen in der neuen Saison. Und gerade der Pokal ist die Chance, schnell Erfolg zu feiern. Erstmal muss die Liga geschafft werden, aber: Eine gute Liga-Bilanz als Motivation für den Pokal - und da dann Alles auf eine Karte legen und den Pott holen. 

Der letzte Erfolg im Pokal ist ja schon ein paar Tage her...